Garstadter Seen – Ein Vogelparadies

Die Garstadter Seen sind ein Highlight für Vogelfreunde und Naturfotografen. Ein geführter Rundweg gewährt tolle Einblicke und der Aussichtsturm sorgt für den nötigen Überblick.

Wichtige Hinweiseg

Die Garstadter Seen sind ein sehr empfindliches Naturschutzgebiet. Es gilt somit Störungen jeglicher Art zu vermeiden. Entsprechend gibt es hier strenge Regeln. Ein ehrenamtlicher Naturschutzwart kontrolliert das Gebiet zwar regelmäßig, trotzdem kann es nicht schaden, wenn auch du bei deinem Besuch andere Besucher freundlich auf die richtigen Verhaltensweisen hinweist (und dich natürlich auch selbst an diese hältst).

  • Radfahren ist verboten. Fahrräder dürfen auch nicht in das Gebiet geführt und geschoben werden. Es stehen entsprechende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vor beiden Zugängen zur Verfügung.
  • Hunde dürfen nicht mit in das Gebiet genommen werden.
  • Die markierten Wege in keinem Fall verlassen.
  • Das Gebiet ist kein Sportplatz: Joggen, Walken, Reiten oder sonstige sportlichen Aktivitäten gilt es zu unterlassen.
  • Auch wenn so mancher Platz einlädt: Picknickdecke auspacken und es sich gemütlich machen ist nicht. Lediglich auf dem Beobachtungsturm kann gerastet werden.
  • Auch Fotografen sollten sich nicht im Uferbereich des Sees oder an sonstigen Stellen dauerhaft gemütlich einrichten. Lediglich der Aussichtsturm lädt zum verweilen ein.
  • Wir hinterlassen nichts außer unseren Fußspuren: Müll ist mitzunehmen.
  • Müll und schöne Erinnerungen sind tatsächlich das einzige was wir mitnehmen: Pflanzen, Steine oder was auch immer vor Ort ist, bleibt auch dort.

Artenvorkommnisse am Vogelschutzgebiet Garstadt

Wer sich mit der Artenvielfalt an den Garstadter Seen beschäftigt, wird verstehen warum diese strengen Regeln von Nöten sind: Bartmeise, Eisvogel, Fischadler, Purpurreiher, Seidenreiher, Rohrdommel, Zwergdommel, Baumfalke überziehende Kraniche. Das alles sind nur einige wenige Highlights, die ich selbst in den vergangenen Jahren dort beobachten durfte.

Arten wie die Zwergdommel kommen dort als Brutvogel vor, während der Fischadler sich nur zu Zugzeiten aufhält und die Rohrdommel als Wintergast vorbei schaut. Der Eisvogel ist hingegen – je nach Witterung – ganzjährig anzutreffen. Ein Besuch lohnt sich entsprechend ganzjährig.

Diese Artenliste weckt natürlich Begehrlichkeiten und wir den Puls des einen oder anderen Naturfreundes nach oben treiben. Leider muss ich jetzt den Spielverderber spielen und die Erwartungshaltung dämpfen. Denn die aufgezählten Arten bekommt man nur mit viel Beharrlichkeit, etwas Erfahrung und der entsprechenden Portion Glück zu Gesicht.

Wer zum ersten Mal in dem Gebiet unterwegs ist, sollte sich an Graugänsen, Bläßhühnern, Höckerschwänen und Kormoranen erfreuen. Diese Arten trifft man nämlich in 90 Prozent der Fälle an und sind eingebettet in der tollen Landschaft tatsächlich alleine schon absolut sehenswert.

Anfahrt und Parken

Auch wenn sie Garstadter Seen heißen: Die Seen, welche südlich von Schweinfurt liegen, erreicht man über den Ort Heidenfeld. In der nachstehenden Karte ist der ausgeschilderte Parkplatz markiert (diesen bitte verwenden), der Anfahrtsweg dorthin sollte sich denke ich erschließen.

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Rundweg um die Garstadter Seen

Vom Parkplatz aus führt ein knapp 5 km langer Weg um den See. Wer gemütlich läuft benötigt für die ebene Strecke etwa 1 bis 1,5 Stunden. Wer jedoch ab und zu auch der Natur seine Aufmerksamkeit schenkt, sollte etwas mehr Zeit einplanen. Es gibt schließlich viel zu entdecken. Und auch ein Aufenthalt auf dem Beobachtungsturm lohnt sich.

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Beobachtungsturm an den Garstadter Seen

Wer nur wenig Zeit hat erreicht in kurzer Zeit den Beobachtungsturm und kann sich von dort einen Überblick verschaffen.

Zu empfehlen ist dies allerdings nicht: Man verpasst natürlich auch einiges von der Vielfalt und Schönheit des gesamten Gebietes. Diese ist am besten über den genannten Rundweg zu erfassen.

Der Turm wurde 2006 errichtet und war unter Naturschützern damals natürlich nicht unumstritten. Man fürchtete zu große Störungen.

 

 

Entstehungsgeschichte

Ursprünglich waren die Garstadter Seen Baggerseen und sind aus dem Abbau von Sand und Kies entstanden. Die Ernennung zum Naturschutzgebiet  hat seinen Ursprung in der Mitte der 1970er Jahre.

Zu diesem Zeitpunkt wurde mit dem Bau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld begonnen, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet. Das Vogelschutzgebiet ist in diesem Zuge als Ausgleichsfläche für das KKW entstanden, welches selbst 2015 stillgelegt wurde.

Das Kerngebiet umfasst etwa 50 Hektar, insgesamt stehen mit umliegenden Wiesen und Wäldern heute 230 Hektar unter Naturschutz.

 

Naturfotografie an den Garstadter Seen

Empfehlenswert ist auf jeden Fall der oben erwähnte Rundweg. Hier bekommt man als Naturfotograf mehr Arten vor die Linse, als wenn man sich nur auf den Aussichtsturm stellt. Allerdings ist der Aussichtsturm eine gute Anlaufstelle.

Es empfiehlt sich am Ende des Rundganges hier einige Zeit geduldig zu verweilen. So kann man tolle Aufnahmen von Vögeln im Flug machen und kann auch mit etwas Glück Eisvögel und Rohrdommel fotografieren. Vom Rundweg aus ist das nur schwer möglich.

Denn da die Garstadter Seen ein empfindliches Naturschutzgebiet sind, dürfen die Wege wie oben erwähnt nicht verlassen werden. Aktionen wie Ansitzen in den Büschen oder stundenlanges verharren am Seeufer sind absolut tabu!

Ein Besuch lohnt sich übrigens zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Selbst im Winter kann man viele tolle Beobachtungen machen.