Wanderung vom Ruhestein zur Hornisgrinde

Schwimmen, Radfahren, Klettern, Joggen, Fußball. Die Liste der Sportarten zur Vorbereitung unserer geplanten Alpenüberquerung ist lang. Und wenn die Zeit es zulässt, stehen natürlich auch noch Tageswanderungen auf dem Programm. Als letzte gemeinsame Tour ging es in den Schwarzwald. Vom Ruhestein zur Hornisgrinde – mit 1163 m ü. NHN der höchste Punkt im Nordschwarzwald und mit 1,5 Stunden Anfahrt für uns genau richtig um zumindest noch ein paar wenige Höhenmeter zu sammeln.

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Los geht es direkt beim Naturschutzzentrum Ruhestein. Dort gibt es sowohl große Parkflächen als auch eine Busverbindung in Richtung Baiersbronn-Freudenstadt und Mummelsee. In drei breiten Schwüngen geht es ab dort über den Skihang auf dem Michael-Glaser-Weg zur Bergstation hinauf. Bald darauf ist der Seekopf (1039 m) erreicht und wir laufen auf einem sehr schönen Panoramaweg. Rechts zu unseren Füßen liegt der Wildsee, links passieren wir das Euting-Grab (was ein toller Platz für eine Ruhestätte!).

Und da wir ja fleißig Höhenmeter sammeln wollten, gehen wir hier nicht den direkten Weg weiter, sondern steigen rechts die etwa 800 Meter Strecke und ca. 100 Höhenmeter zum Wildsee hinab. Eine Warntafel weist bei der Abzweigung auf einen schwierigen Abgang hin. Tatsächlich setzt der Abstieg etwas Trittsicherheit voraus, wir hatten jedoch bei (noch) trockener Witterung keine Schwierigkeiten.

Abstieg zum Mummelsee

Unten angekommen geht der Weg weiter durch einen wirklich märchenhaften Bannwald in Richtung Darmstädter Hütte, einem beliebten Rastplatz. Wer möchte, kann dort Einkehren, ansonsten führt unser Weg uns ein paar hundert Meter davor rechts in Richtung Geißkopf. Der Windbruch erinnert dabei immer wieder an Orkan Lothar, welcher an Weihnachten 1999 nicht nur im Schwarzwald wütete. Und beim Blick nach Westen sehen wir auch dunkle Wolken, die Regen ankündigen.

Regenfront Hornisgrinde

Vom Geißkopf hinab treffen wir auf die Talstation des Skifliftes Seibelseckle. Jetzt sind es nur noch wenige Meter, bis wir durch das Mummelseetor schreiten und den – na wer ahnt es? richtig! – Mummelsee erreichen. Dort werden wir in bayerischer Anmut von einer Blaskapelle empfangen und treffen auf viele Sonntagsausflügler, die bei Bratwurst und Eis auf den Bierbänken ausharren. Wir bleiben jedoch nur kurz stehen um Regenhose- und jacke anzuziehen – der Regen hat eingesetzt. Macht nichts!

wanderung-hornisgrinde

Gut gelaunt begehen wir den Aufstieg zur Hornisgrinde westlich über des Mummelsees über den Katzenkopf, biegen bei der Bergwacht-Hütte rechts ab und erreichen unser Tagesziel: Die Hornisgrinde. Mit 1164 m der höchste Berg im Nordschwarzwald,war dieser ab 1942 auf Grund seiner strategisch günstigen Höhe auch militärisches Sperrgebiet. Erst seit einigen Jahren ist das Gelände wieder uneingeschränkt begehbar. Die Türme sind wieder offen, und der neu geschaffene Grindenpfad gibt einen Einblick in die Probleme einer Hochmoor-Landschaft.

Wir erfreuen uns dieser Tatsache und Stärken uns im Hornisgrindeturm bei Kaffee, Kuchen und isotonischen Getränken. Nach der kurzen Pause folgen wir im Regen dem Rundweg bis zum Bismarckturm, dem nördlichsten Punkt unserer Wanderung.

hornisgrindenturm

Auf dem Rückweg passieren wir den Dreifürstenstein und genießen einmal mehr die tolle Aussicht, ehe wir unten angekommen wieder den Skiflift Seibelseckle kreuzen. Jetzt gehen wir von hier aus auf unserem Rückweg jedoch die direkte Strecke über den Westweg, der bekannten Fernwanderstrecke von Pforzheim nach Basel, mit einer Gesamtlänge von 285 km. Dieser führt direkt am Lothar-Denkmal vorbei, um uns ein weiteres Mal an dieses Ereignis zu erinnern. Kurz darauf treffen wir auf den Skilift der Darmstädter Hütte wo wir uns rechts halten, um nach insgesamt über 22 km Wegstrecke wieder an unseren Ausgangspunkt zurückzukehren.