Wer auf das Grünhorn wandern möchte, hat die Gelegenheit, gleich mehrere Gipfel in einer Tour zu besteigen. Die Gratwanderung am Hochstarzel (Klettersteig A) verleiht dieser Tour einen gewissen Anspruch. Belohnt wird man mit atemberaubenden Ausblicken.
Strecke | 14,6 km |
---|---|
Dauer | 6,5 Std |
Höhenmeter Aufstieg | 1.100 m |
Höchster Punkt | 2.039 m |
Tiefster Punkt | 1.230 m |
Ausgangspunkt | Wanderparkplatz Baad |
Unser Tourenerlebnis
Es ist bestes Herbstwetter Ende Oktober, als wir unser Auto morgens am großzügigen Wanderparkplatz im Kleinwalsertal in Baad abstellen. Der Herbst zeigt sich von seiner besten Seite. Die Sonne schiebt sich langsam über die Bergketten und die Gipfel schimmern bereits im warmen Sonnenlicht.
Vom Parkplatz aus geht es erst einige Meter in den Ort hinein, ehe wir links in Richtung Westen abbiegen, um uns südlich der Unsspitze langsam in die Höhe zu schrauben. Wir lassen es gemütlich angehen und genießen das herrliche Wetter. So erreichen wir nach 1:15 Std die obere Spitalalpe. Wer Lust auf den ersten Gipfel hat, kann hier den Abstecher zur Unsspitze nehmen.
Der Hochstarzel und der abgebaute Klettersteig
Uns treibt es weiter in Richtung Hochstarzel. In der Tourvorbereitung haben wir bereits gelesen, dass uns hier ein leichter A-Klettersteig erwartet. Wir erwarten entsprechend Ausgesetztheit.
Was wir allerdings nicht erwarten: Die Seile sind bereits abgebaut. Das macht die Gratwanderung dann doch etwas würziger.
Dessen muss man sich bewusst sein: Ein falscher Schritt kann hier tragische Folgen haben. Wir haben keine Möglichkeit, uns an Seilen festzuhalten.
Entsprechend gibt es drei oder vier Stellen, die unsere Konzentration erfordern.
Belohnt werden wir aber mit überragenden Ausblicken, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
Ein anspruchsvoller, aber wunderschöner Weg in Richtung Norden, immer das Grünhorn vor Augen.
Das Grünhorn und der Rückweg über die Ochsenhofer Köpfe
Die weitere Wanderung zum Grünhorn stellt uns vor keine weiteren Herausforderungen mehr. Noch zwei-, dreimal kräftig durchatmen auf dem Weg nach oben und wir haben den höcsten Punkt für heute erreicht.
Gemütliche 3 Stunden haben wir bisher gebraucht. Zeit, für eine ausgiebige Pause.
Gut ausgeruht stellen wir uns gedanklich schon auf den Rückweg ein. Wir haben die Möglichkeit, direkt ins Tal abzusteigen – oder noch die Ochsenhofer Köpfe und den Lüchlekopf mitzunehmen.
Da wir noch richtig Lust auf Berge haben und das Wetter weiterhin überragend mitspielt, entscheiden wir uns für die Zusatzgipfel. Auch hier erwarten uns keine technischen Herausforderungen mehr. Wer den Grat über den Hochstarzel hinter sich hat, hat den technisch anspruchvollsten Teil hinter sich.
Ganz am Ende wartet auch noch das Walmendinger Horn. Da wir aber aus der Ferne schon sehen, was uns erwartet, entscheiden wir uns, den letzten Gipfel auszulassen. Es sieht dort nur noch nach dem üblichen Bergbahntourismus aus. Auf den Trubel können wir heute verzichten. Wir steigen nach dem Lüchlekopf in Richtung Süden wieder ab.
Wir sind bereits – gemütlich mit Pausen – 5,5 Stunden unterwegs und benötigen für den finalen Abstieg noch eine letzte, gemütliche volle Stunde
Wer es etwas bequemer möchte, kann die Tour natürlich auch von Mittelberg aus mit der Bergbahn am Walmendinger Horn starten und von dort in Richtung Westen zum Grünhorn laufen. Von dort kann auch der Rückweg unterhalb der Ochsenhofer Köpfe angetreten werden. Ab Baad fährt auch ein Bus zurück nach Mittelberg.
Ich möchte bei der Wanderung auf das Grünhorn den Weg über den Hochstarzel nicht missen. Definitiv das Highlight dieser Tour.