Wanderung Siplingerkopf, Bleicherhorn und Höllritzereck

Strecke:13,8 km
Dauer:4,75 Stunden
Höhenmeter Aufstieg:957 m
Höchster Punkt:1.707 m
Tiefster Punkt:1.016 m
Ausgangspunkt:Gunzesried-Säge

Kurzbeschreibung der Tour

Eine aussichtsreiche Rundwanderung zum Siplingerkopf mit Bleicherhorn und Höllritzereck. Startpunkt vom Wanderparkplatz im Gunzesrieder Tal (Maustraße, Kosten 2024 8 €). Die Tour führt durch teils schneebedeckte Gipfel, entlang eines Grates und vorbei an der Höllritzalpe.

Wegbeschreibung

Die Anfahrt zum Ausgangspunkt (Wanderparkplatz) erfolgt mit dem Auto über die Mautstraße ab Gunzesried-Säge. Im Jahr 2024 kostete die Maut 8 €, diese sind in Bar mit Münzen zu entrichten. Es gab vor Ort einen Wechselautomaten. Vom Wanderparkplatz Gunzesried-Säge führt der Weg zunächst flach dem Aubach entlang in Richtung Talende. Am Talende angekommen, gilt es in Serpentinen Höhe zu machen. Wir steigen durch den Wald auf, erreichen die höhergelegenen Almwiesen und passieren die Siplinger Nadel. Nach etwa 1,5 Stunden erreicht man den Siplingerkopf. Der Abstieg von hier in Richtung Bleicherhorn ist recht steil, aber sehr lohnenswert. Weiter geht es über den Grat zum Bleicherhorn, das nach weiteren 2,5 Stunden Wanderzeit erreicht wird. Hier bietet sich eine Pause mit beeindruckender Aussicht an. Der Abstieg führt zur Höllritzalpe, die nach 3,5 Stunden erreicht wird. Der Rückweg erfolgt dann wieder in Richtung Siplingerkopf nach Westen, wobei wir nicht wieder zum Gipfel aufsteigen sondern schon vorher in Richtung Norden weitergehen. Nach 4 Stunden und 45 Minuten (inkl. einer Pause) kommen wir wieder am Ausgangspunkt an.

Erlebnisbericht

Einen warmen Herbsttag verspricht uns die Wettervorhersage. Wir wissen aber auch um die kühlen Temperaturen am Morgen. So erwartet uns zu Beginn Frost, der auf den Wiesen im Gunzesrieder Tal glitzert. Kaum aus dem Wagen, begrüßen uns eisige Temperaturen und letzte Nebelschwaden auf den Wiesen, die den Parkplatz in eine Szene aus einem Berg-Krimi verwandelt. Aber hey, der Herbst ist ja bekanntlich nur ein verkleideter Winter.

Nach den ersten Metern entlang des Aubaches auf dem gut ausgebauten Wanderweg beginnen die Beine, sich an die Kälte zu gewöhnen, während wir durch Serpentinen einen stillen, fast mystischen Wald aufsteigen und dabei ordentlich Höhe machen. Der Nebel bleibt zurück, als wir die Baumgrenze erreichen und die Sonne sich langsam über die Berge schiebt. Und plötzlich sind wir in einer anderen Welt: Goldene Sonnenstrahlen und vor uns die Siplinger Nadel unterhalb des Siplingerkopfs, unser erstes Ziel. Es dauert etwa 1,5 Stunden, bis wir oben stehen. Der Wind hat es hier allerdings eilig, uns wieder nach unten zu schicken, also entscheiden wir uns gegen eine ausgedehnte Gipfelpause.

Der Abstieg vom Siplingerkopf verlangt Aufmerksamkeit. Die Mischung aus gefrorenem Untergrund und den ersten Schneeresten macht die Sache ein wenig rutschig. Aber mit ein bisschen Trittsicherheit ist es zu schaffen. Nach weiteren 2,5 Stunden erreichen wir das Bleicherhorn. Hier schützen uns die Bäume vor dem starken Herbstwind aus Westen besser. Endlich Zeit für eine Verpflegungspause! Der Blick von hier oben ist einfach grandios: In der Ferne leuchten die schneebedeckten Gipfel, während das Tal im Herbstlicht glüht.

Eine besondere Beobachtung ist uns seit dem Siplingerkopf schon aufgefallen: Heute ist Zugtage der Admirale. Alle 1 – 2 Minuten treffen wir auf unserem Wanderweg vereinzelte Exemplare der kleinen Schmetterlinge, die im Windschatten in Richtung Westen ziehen. Es müssen sicherlich tausende sein, die an diesem Tag unterwegs sind. Solch ein massives Zugverhalten habe ich noch nie zuvor gesehen.

Am Bleicherhon beobachten wir fasziniert, wie sich die kleinen Insekten aus dem Windschatten erheben und dann gegen den starken Westwind kaum ankommen.

Gestärkt geht es weiter über den Grat, der in sanften Wellen zum Höllritzereck führt. Der Abstieg für dann weiter zur Höllritzer Alpe. Nach etwa 3,5 Stunden sind wir dort. Zwar hat die Alpe geöffnet, doch wir entscheiden uns, den Rückweg ohne Einkehr in Angriff zu nehmen. Wir schlagen wieder den Weg in Richtung Siplingerkopf ein, nehmen jedoch den Aufstieg nicht in Angriff sondern halten uns vorher in Richtung Norden und steigen direkt zum Parkplatz ab.

Diese eher gemütliche Rundwanderung vereint alles, was das Wanderherz höher schlagen lässt: ein bisschen Abenteuer, beeindruckende Aussichten und das beruhigende Gefühl, der Natur ganz nah zu sein. Perfekt für alle, die sich nicht vom ersten Frost abschrecken lassen und den Herbst in seiner ganzen Bandbreite erleben möchten.

Galerie

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Bernd

Ich wohne im Allgäu, bin leidenschaftlich gerne draußen und das eigentlich nie ohne Kamera. Egal ob Gleitschirmfliegen, Surfen, Wandern, Naturfotografie oder einfach nur spazieren gehen - hauptsache raus jetzt.

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