Outdoorjacken müssen unterschiedliche Funktionen erfüllen. Besonders warm für Wanderungen im eisigen Winter, möglichst wasserdicht für eine verregnete Alpenüberquerung, absolut leise und sogar unsichtbar für Jäger und Naturfotografen und natürlich am besten auch immer atmungsaktiv. Doch die eierlegende Wollmilchsau gibt es natürlich auch bei den Jacken (fast) nicht. Welche Outdoorjacke für dich die Richtige ist, klären wir in diesem Artikel.
Daunenjacke
Daunenjacken sind besonders im Winter beliebt. Denn was Vögel bei Kälte warm hält, fühlt sich auch für uns Menschen angenehm und natürlich an. Das von der Natur geschaffene Produkt bietet ein angenehmes Klima und sorgt für ein wohlig-warmes Gefühl.
Allerdings haben Daunenjacken einen großen Nachteil: Wasserempfindlichkeit. Sobald das Daunenmaterial einmal nass wird, beginnt es zu klumpen und verliert damit seine isolierenden Eigenschaften. Mit einer Daunenjacke sollte man also Regen besser meiden (wobei die Jacke für einen Regentag wohl eh zu warm wäre…) und auch extrem schweißtreibende Sportarten sind suboptimal.
Fleecejacke
Fleece ist eine Mischung aus Polyester (hier werden zum Teil recycelte Kunststoff-Flaschen verwendet) und Baumwolle. Der Stoff wurde erst 1979 entwickelt und überzeugt durch eine besonders hohe Wärmeisolierung bei geringem Gewicht, eine wasserabweisende Oberfläche, Robustheit und schnell trocknenden Eigenschaften.
Zudem hat bietet Fleece ein angenehmes Tragegefühl, ist atmungsaktiv und relativ pflegeleicht.
Eine Fleecejacke ist somit ein echter Allrounder beim Wandern, Radfahren, Klettern oder einfach nur bei kühlen Temperaturen auf der Hütte und im Garten.
Allerdings ist er nicht wasser- und winddicht. Und er steht im Verdacht unsere Weltmeere zu verschmutzen. Man nimmt an, dass bei jedem Waschgang Mikropartikel aus der Kleidung gelöst werden, die von Kläranlagen nicht erfasst werden können. Diese wandern dann über unsere Bäche und Flüsse in unsere Meere (und Fische? und damit ja wieder – ach herrje 🙁 )…
Softshelljacke
Wenn es um moderne Sport- und Freizeitbekleidung geht, kommt man auch bei den Outdoorjacken um den Begriff Softshell kaum vorbei. Eine Softshelljacke ist besonders leicht und eignet sich – je nach Wetter – sowohl als mittlere als auch äußere Schicht beim Zwiebelprinzip.
Denn die Außenschicht ist wind-, schmutz- und wasserabweisend, bietet somit Schutz vor leichten Regenschauern, und die Innenschicht kann mit ihrer isolierenden Eigenschaft punkten. Zudem ist sie auch noch atmungsaktiv.
Das weiche und geschmeidige Material fühlt sich zudem super angenehm an. Ein kleiner Allrounder sozusagen und für mich persönlich die perfekte Wanderjacke.
Nur bei starken, lang anhaltenden Regenschauern sollte man besser zur Hardshell- bzw. Regenjacke greifen. Und bei besonders kalten Temperaturen empfiehlt es sich, eine zusätzliche wärmende Schicht überzuziehen.
Regen-/Hardshelljacke
Trug man früher Friesennerz oder „klassische“ Regenjacken, trägt man heute im Outdoorbereich Hardshell. Denn Hardshelljacken sind im Prinzip nichts anderes, als atmungsaktive Regenjacken.
Während Regenjacken wie eine Folie nichts reinlassen, lassen sie aber genau so wenig wieder raus. Die Eigenschaft wind- und wasserdicht sind hier in beide Richtungen gegeben. Das bedeutet: Nach einiger Tragezeit kreiert man sich seine ganz eigene, mobile Sauna. Denn der Wasserdampf, der sich durch Wärme, Schweiß und Luftfeuchtigkeit bildet, hat hier keine Chance die Jacke wieder zu verlassen.
Hardshelljacken haben im Regen die Nase deutlich vorn. Sie sind sicherlich nicht so atmungsaktiv wie etwa eine Softshelljacke, aber man kann mit ihnen problemlos – je nach Wassersäule – mehrere Stunden im Regen laufen.
Spezial: Jacke für Naturfotografie und Jagd
Wer gerne auf die Pirsch geht, um etwa Wild mit der Kamera oder Flinte zu schießen, der sollte besonders auf zwei Dinge achten: Lautstärke und Tarnung. Es gibt für diese Aktivitäten speziell entwickelte Outdoorjacken, die zum einen geräuschlos sind und zudem über realistische Tarnmuster verfügen, die quasi ganze Wälder in HD-Auflösung abbilden.
Hier muss man dann natürlich wieder Abstriche hinsichtlich Funktionalität oder logischerweise gar Aussehen machen. Denn die besondere Anforderung an Lautlosigkeit beschränkt die Hersteller in der Auswahl der Materialien sehr.
Fazit
Die superleichte Jacke, mit dem großartigen Tragegefühl, die dazu noch wasser- und winddicht ist? Jap, genau die gibt es nicht. Für jede Situation bzw. Anforderung gibt es eine eigene Jacke. Am ehesten schafft wohl Softshell den Spagat zwischen Wettertauglichkeit und Sportlichkeit. Daher ist dies auch meine Jacke, die ich am häufigsten bei Outdooraktivitäten anziehe.
Wenn du dir immer noch unsicher bist, dann schau dir doch mal den Jackenberater von Sportscheck für Outdorjacken an oder hinterlasse mir einfach einen Kommentar zu diesem Artikel mit deiner ganz persönlichen Frage.